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Kunstrasen-Info. Das sollten Sie vor dem Kauf über Kunstrasen wissen.

Eines ist klar: jeder möchte Kunstrasen so günstig wie möglich kaufen. Es stellt sich also die Frage: wie viel möchte man, sollte man ausgeben? Bei der Beantwortung dieser Frage kommt man gerade bei langlebigen Gütern nicht darum herum, weitere Überlegungen anzustellen: Kann ich das Produkt nach dem Kauf wie geplant nutzen ohne dass es mir unvorhergesehene Probleme bereitet und wie lange kann ich es nutzen? Es geht also um das Thema Qualität.

Der Maßstab bei der Beurteilung der Qualität von Kunstrasen lautet: Aussehen, Wertigkeit, Haltbarkeit. Dies sollte das Anforderungsprofil sein.

Es gibt mittlerweile unzählige Kunstrasen-Sorten, zu unterschiedlichsten Preisen, in unterschiedlichster Beschaffenheit, aus unterschiedlichsten Quellen. Wichtig bei der Auswahl eines Kunstrasen-Produktes ist, dass man einen Anbieter findet, der nicht nur wie-echt-aussehende Kunstrasen-Sorten anbietet, sondern auch verstanden hat, dass ein Produkt seinen Wert über viele Jahre behalten muß.

Diese Information soll Ihnen helfen, sich vor dem Kauf gezielt zu informieren. Denn erst wenn man einige wesentliche Dinge über Kunstrasen weiß, kann man sich ein eine fundierte Meinung bilden und sich für den richtigen Anbieter und die richtige Kunstrasen-Sorte entscheiden.

Der erst Schritt

Schauen Sie sich Muster an, denn Muster sagen mehr als 1.000 Worte. Und falls Sie über Muster verschiedener Anbieter verfügen: legen Sie alle nebeneinander auf den Boden und vergleichen Sie dann.

Worauf es bei Kunstrasen ankommt

1. Natürliches Aussehen

Viele Kunstrasensorten sehen bei (Sonnen- oder Kunst-) Licht betrachtet gar nicht mehr "wie echt" aus, sondern glänzen unnatürlich. Kunstrasen sollte aber aussehen, wie natürlicher Rasen, nur noch etwas besser. Egal, ob bei direkter Sonneneinstrahlung oder bei Kunstlicht, Kunstrasen sollte nicht künstlich, sondern täuschend echt aussehen.

2. Materialdichte:

Viele Kunstrasensorten sind schnell plattgetreten und erholen sich nur schwer. Je dichter der Rasen, desto leichter und schneller richtet er sich nach starker Beanspruchung wieder auf.

3. Preis:

Der Preis von Kunstrasen bemisst sich vor allem nach der Materialmenge, die für die Herstellung aufgewendet wurde. Je länger die Fasern und dichter der Rasen, desto höher ist der Herstellungspreis.

 

1. Was sind die wichtigsten Vorteile von Kunstrasen?

2. Woraus wird Kunstrasen hergestellt?

3. Wofür wird Kunstrasen heute hauptsächlich eingesetzt?

4. Welchen Rasen für Ihren Zweck?

5. Worauf kommt es beim Verlegen von Kunstrasen besonders an?

6. Wie kann man die Qualität von Kunstrasen beurteilen?

1. Die wichtigsten Vorteile von Kunstrasen

Kunstrasen ist unabhängig von Wettereinflüssen

Kunstrasen kann sofort nach der Installation genutzt werden - egal bei welchem Wetter. Für diesen Rasen ist keine Schonzeit erforderlich - weder nach ausgiebigem Regen, bei eisigem Frost oder anhaltender Dürre.

Kunstrasen erfordert extrem wenig Pflegeaufwand

Kunstrasen erfordert nur ganz wenig Pflege. Kosten für mähen, gießen oder düngen entfallen komplett. Man muss lediglich mit dem Laubrechen Laub etc. entfernen.

Kunstrasen sieht aus und fühlt sich an wie echter Rasen

Durch die einzigartigen Materialeigenschaften und Farben der neuen Fasergenerationen ist moderner Kunstrasen kaum von natürlichem Gras zu unterscheiden.

2. Daraus wird Kunstrasen hergestellt

Für die Herstellung von Kunstrasen kommen Garne aus Polypropylen, Polyethylen oder Polyamid in Frage. Das Trägergewebe der Fasern wird mit Urethan oder Latex beschichtet und zumeist zusätzlich stabilisiert, um ein Verziehen zu verhindern.

Polypropylen (PP):

Putting Green PolypropylenDiese Fasern sind sehr reißfest und widerstandsfähig gegenüber mechanischer oder chemischer Einwirkung. PP wurden vor PE und Nylon entwickelt. Ein Material, das - mit Quarzsand verfüllt - die Eigenschaften eines natürlichen Putting Greens perfekt nachahmt.

Polyethylen (PE):

Kunstrasen PolyethylenDiese synthetische Faser wird aus Olefinen erzeugt und wurde für die Herstellung von Kunstrasenflächen entwickelt. Sie hat ein niedriges spezifisches Gewicht, eine extrem hohe Feuchtigkeitsaufnahme, die gleiche Reisfestigkeit in trockenem und nassem Zustand und ist resistent gegen Flecken, Schimmelpilzbefall und Insekten. Die weichen und belastbaren PE-Fasern kommen vor allem in Kunstrasen für die Gartengestaltung und für Terrassen, Balkone etc. zum Einsatz. Wenn Kunstrasen aus PE richtig verlegt wird, trocknet er schnell, ist UV-resistent und hat überhaupt keine Probleme wenn er täglich beansprucht wird.

PE wird als Monofilament oder Slit Film verarbeitet. Slit Film Sorten, die in Sportplatz-Installationen verwendet werden, haben breite Halme, ähnlich den Fescue- und Bermuda-Gräsern. Währende Monofilament eher Rye und Blue Grass ähnelt.

Polyamid (PA = Nylon):

Putting Green NylonFasern mit exzellenter Reisfestigkeit, Flexibilität, Haltbarkeit. Ist waschbar, trocknet schnell und ist widerstandsfähig gegenüber Insekten und Mikroorganismen. Nylon kann von allen 3 Fasern am meisten Feuchtigkeit aufnehmen. Nylon wird vor allem für Putting Greens aus Kunstrasen verwendet.

3. Dafür wird Kunstrasen heute hauptsächlich eingesetzt

Die Anwendungsbereiche von Kunstrasen lassen sich folgendermaßen einteilen:

4. Der richtige Rasen für Ihren Zweck

Es gibt generell zwei "Kunstrasen-Systeme".

1. Kunstrasen, der mit Quarzsand verfüllt wird

2. Kunstrasen, der nicht verfüllt wird

Keines der beiden Systeme ist besser oder schlechter - es kommt auf den persönlichen Geschmack an und darauf, wofür man den Kunstrasen einsetzen möchte.

Sandverfüllter Kunstrasen hat längere Halme (mindestens 30 mm, bis über 50 mm) und wird vornehmlich im Garten oder für Sportplätze verwendet.

Kunstrasen, der nicht verfüllt wird, hat meist eine Faserlänge von ca. 20 bis 35 mm. Er wird vor allem im Garten, auf Terrassen und Balkonen verlegt.

Kunstrasen für die Gartengestaltung, Terrassen, Dachgärten, Balkone, Messebau

Kunstrasen für die Gartengestaltung besteht vornehnlich aus PE-Fasern. Wenn der Rasen wie echter Rasen aussehen soll, muss er mindestens eine Faserlänge ab ca. 25 - 28 mm haben. Je länger die Fasern und je dichter sie gewebt sind, desto eher sieht Kunstrasen aus wie echter Rasen.

Da Kunstrasen in Rollen (meist in einer Breite von 4,00 m) geliefert wird, sind seine Halme (= Fasern) nach dem Ausrollen noch platt gedrückt und müssen erst einmal aufgebürstet werden.

Sandverfüllter Kunstrasen: Damit die Halme dauerhaft aufrecht stehen bleiben, werden in den Rasen - nachdem er verlegt wurde - eine gewisse Menge Quarzsand (und/oder Gummigranulat) eingebürstet. Ist der Kunstrasen von guter Qualität (siehe 6. So kann man die Qualität von Kunstrasen beurteilen) und wurde der Sand fachgerecht eingebürstet, wird man vom Einfüllmaterial später nichts sehen. Regenwasser versickert wie in einer natürlichen Wiese, da echter Kunstrasen immer ausreichend perforiert ist.

Neben dem Aufrechthalten der Halme hat das Einfüllmaterial noch weitere wichtige Aufgaben: durch sein Gewicht hält es den Rasen an Ort und Stelle, es verhindert Wellenbildung, es schützt das Trägermaterial der Fasern vor UV-Strahlen und es verleiht beim Drüberlaufen ein tatsächliches "Wie-echt-Gefühl".

Nicht verfüllter Kunstrasen: Das Material besteht meist aus speziell geformten Polyethylen-Fasern. Diese Fasern stehen ohne Quarzsandfüllung aufrecht. Aber auch hier gilt: Je länger die Fasern sind und je dichter sie gewebt sind, desto eher sieht der Kunstrasen aus wie echter Rasen. Dieses Material wird nach dem Ausrollen einmal kräftig aufgebürstet, fertig.

Diese Art Kunstrasen läßt sich sich noch einfacher und schneller verlegen, da kein Quarzsand eingebürstet werden muss. Regenwasser läuft auch hier durch die Perforation ab.

Kunstrasen für Putting Greens und Tee Lines

Kunstrasen für Putting Greens gibt es in 2 Systemvarianten:

Sandverfüllte Putting Greens, die höchsten Ansprüchen genügen, bestehen aus ca. 25 mm langen Polypropylen-Fasern und werden - wie der Name sagt - komplett mit Quarzsand verfüllt. Durch die Quarzsandfüllung kann man das Grün aus jeder Entfernung anspielen, ohne dass der Ball unnatürlich verspringt - sie absorbiert die kinetische Energie beim Aufprall des Balles und der Ball bleibt liegen wie auf einem natürlichen Putting Green. Regenwasser versickert wie in einer natürlichen Wiese, da echter Kunstrasen immer perforiert ist.

Dieses System, das mit Vorgrün und Bunker installiert werden kann, ist für Kurzplätze und Übungsareals von Golfclubs, Golfhallen oder Hotels bestens geeignet. Desweiteren für Golfer, die in ihrem Garten genügend Platz für lange Annäherungsschläge auf das Grün haben.

Nichtverfüllte Putting Greens werden aus Nylonfasern hergestellt und sind mit ca. 1,30 cm Polhöhe wesentlich niedriger, als sandverfüllte Grüns. Sie eignen sich hervorragend zum Putten und für Chips aus kurzer Entfernung. Da sie, wie alle Kunstrasen-Sorten, auf hartem Untergrund installiert werden, würden allerdings Bälle aus größerer Entfernung nicht halten, sondern wieder vom Grün springen. Regenwasser versickert wie in einer natürlichen Wiese, da auch dieser Kunstrasen perforiert ist.

Dieses System ist besonders für Indoor-Anlagen, öffentliche Lokalitäten oder private Installationen geeignet, wo vornehmlich das Spiel auf dem Grün oder Chippen geübt werden soll.

Kunstrasen für Tee Lines. Golf Clubs, die ihre Driving Range schonen möchten/müssen oder über keine Rasenabschläge auf der Driving Range verfügen, finden in Kunstrasen für Tee Lines die ideale Lösung. Dieser Kunstrasen ist aus Nylon und so konstruiert, dass man zum einen an jeder beliebigen Stelle Tees einstecken kann und zum anderen mit Eisen wie auf dem Fairway "durch den Ball hindurch" schlagen kann.

Kunstrasen für Tee Lines wird aus Nylonfasern hergestellt und benötigt keine Quarzsand- oder Granulatfüllung (Quarzsand würde die kostbaren Golfschläger in kurzer Zeit abschmirgeln).

Kunstrasen für Spielplätze und Bolzplätze

Hier gilt das Gleiche wie im Gartenbereich: Kunstrasen für Spielplätze und Bolzplätze ist das ganze Jahr über einsatzbereit. Immer grün, schnell trocken, unverwüstlich.

Der Rasen wird aus PE-Fasern produziert und mit Gummigranulat und Quarzsand verfüllt. Das Gummigranulat hat hier vor allem die Funktion die Spielenden vor Sturzverletzungen zu schützen. Die Faserlänge sollte mindestens 40 mm betragen.

Natürlich können auch Kunstrasen-Sorten verwendet werden, die nicht verfüllt werden. Es empfiehlt sich dann allerdings - zur Vermeidung von Sturzverletzungen - unter dem Rasen eine elastische Schicht vorzusehen.

5. Darauf kommt es beim Verlegen von Kunstrasen besonders an

Mit Kunstrasen kann man maximale Resultate mit einem relativ geringen Einsatz von Zeit und Material erzielen. Es kommt jedoch - wie bei allen Projekten, die für eine lange Lebensdauer geplant sind - auf ordnungsgemäße Ausführung und die Einhaltung einfacher Regeln an.

Die schlimmsten Fehler bei der Installation von Kunstrasen werden häufig schon gemacht bevor der Kunstrasen überhaupt ausgepackt wurde: es wird zuwenig Sorgfalt auf den Untergrund verwendet. Merke: alle Kunstrasen-Sorten müssen auf hartem Untergrund verlegt werden. Auf Terrassen oder Balkonen muss man sich diesbezüglich keine Gedanken machen. Will man aber im Garten lange Freude an Kunstrasen haben, ist es unbedingt notwendig, für einen soliden Untergrund aus Schotter zu sorgen.

Gerade in unseren Breiten, wo mit anhaltenden Regenfällen zu rechnen ist, muss man im Garten dem Unterbau besondere Aufmerksamkeit widmen. Denn Muttererde kann bei Nässe aufweichen und beim Darüberlaufen entstehen dann Unebenheiten oder Mulden, in denen sich Pfützen bilden. Dies lässt sich nur durch einen soliden Unterbau verhindern:

Lehmige und tonige Böden, die das Regenwasser schlecht aufnehmen erfordern eine Drainage, wenn man gewährleisten möchte, dass Kunstrasen seine Stärken voll ausspielen kann und sich nicht umgehend in eine Seenplatte verwandelt.

Wurzeln können Kunstrasen-Flächen im Laufe der Jahre stark beein-trächtigen. Auch dagegen hilft ein Unterbau aus Schotter. Er hält nicht nur Wurzeln ab, er verhindert auch, dass Maulwürfe oder Wühlmäuse den Spaß am Kunstrasen untergraben.

Eine weitere Grundvoraussetzung ist die Verwendung von hochwertigen Kunstrasen-Sorten, die für den professionellen Einsatz in der Gartengestaltung (oder im Sportbereich) vorgesehen sind.

Sind Rasenflächen geplant, die breiter als 4,00 m sind, werden Kunstrasen-Bahnen miteinander verklebt: die Bahnen werden exakt nebeneinander plaziert, die beiden Stöße zurückklappt, ein Nahtband mit Spezialkleber dorthin gelegt und beide Stöße vorsichtig wieder zurückgeklappt.

Wichtig: man liest gelegentlich, dass Kunstrasen im Garten direkt (oder mit Vlies) auf Mutterboden oder Sand verlegt werden kann. Davor ist dringend abzuraten: weder ist so das Ablaufen von Regenwasser gewährleistet, noch der Schutz vor Wurzeln oder Ungeziefer.

6. So kann man die Qualität von Kunstrasen beurteilen

An Hand dieser Kriterien kann auch ein nicht geübtes Auge die Qualität von Kunstrasen einschätzen:

Die Farbe

Ob einem das Grün eines Kunstrasens gefällt ist meistens Geschmacksache und hängt von der Rasensorte ab, der der Rasen nachempfunden wurde. Das beste Vergleichskriterium ist echter Rasen. Eine Kunstrasen-Fläche sollte fast wie echter Rasen aussehen - nur ein wenig satter, ein bisschen akkurater und ein bisschen grüner. Und ganz wichtig: der Rasen sollte nicht unnatürlich glänzen - es gibt nichts schlimmeres, als wenn man man Kunstrasen schon von weitem anssieht, dass er nicht echt ist.

Das Gewicht

Das Gewicht von Kunstrasen wird in Gramm je qm definiert. Grundsätzlich gilt: je schwerer der Rasen ist, desto mehr Material wurde bei der Produktion verwendet.

Wenn man Gewichte vergleicht, muss man darauf achten, dass man Äpfel mit Äpfeln vergleicht:

Mit Quarzsand zu verfüllender Kunstrasen für den Gartenbereich sollte mindestens 2.100 g/qm wiegen sollte. High End Produkte wiegen über 2.800 g/qm.

Die Dichte

Dieses Kriterium ist eines der wichtigsten und glücklicherweise leicht zu beurteilen. Ein dicht gewebter Kunstrasen ist (bei gleicher Halmlänge) immer wertvoller als ein schütterer. Kriterium für die Dichte sind die Anzahl der Stiche je m und ihr seitlicher Abstand voneinander (= Nadelteilung). Bei Kunstrasen-Sorten für den Garten, die nur über eine geringe Dichte verfügen, sticht später mehr der Sand ins Auge als der Rasen.

High End Sorten für den Gartenbereich haben über 16.000 Stiche je qm.

Bei den nicht zu verfüllenden Sorten sind es ca. 21.000 Stiche je qm.

Die Faserlänge

Sandverfüllte High End Rasen im Garten haben mindestens 35 mm Faserlänge und ein nicht verfüllter mindestens 30 mm. Dann sieht Kunstrasen aus, wie ein echter Rasen.

Für Terrassen und Balkone sollten es mindestens 25 mm sein.

Kunstrasen kommt von der Rolle. Meist in einer Breite von ca. 4,00 m und einer Länge von ca. 25 m.


© 2013 Bernd Ritterbernd.ritter@echter-kunstrasen.de